MainRadweg

D

er MainRadweg gehört zu den schönsten, beliebtesten und meistbefahrensten Radfernwege Deutschlands – ein wahrer Klassiker. Er begleitet überwiegend sehr flussnah den längsten rechten Nebenfluss des Rheins. Trotz seiner weiten Schleifen bewegt sich das Gewässer generell in westlicher Richtung, was für einen europäischen Fluss dieser Größenordnung außergewöhnlich ist. Für den Radwanderer, der den Fluss von der Quelle bis zur Mündung abfahren möchte, ergibt sich nun aber die Frage, wo er seine Tour beginnen möchte, denn der Main besitzt zwei Quellen und damit auch zwei Quellflüsse. Der Weiße Main entspringt im Fichtelgebirge am Osthang des Ochsenkopfs bei Bischofsgrün, der Rote Main hat seinen Ursprung in der Fränkischen Alp bei Creussen. Schon bald durchfließt letzerer als noch kleiner Bach die Wagnerstadt Bayreuth mit seinen kulturellen Highlights, wie dem Richard Wagner Festspielhaus, dem Richard Wagner Museum, das UNESCO-Weltkulturerbe Markgräfliches Opernhaus sowie den beiden prächtigen Schlössern, Residenz der Markgrafen von Bayreuth.

Nach 41 bzw. 73 km vereinigen sich beide Quellflüsse unweit der fränkischen Bierstadt Kulmbach. Über der Marktgrafenstadt mit seiner malerischen Altstadt  thront mit der Plassenburg eine der imposantesten Burganlagen Deutschlands.

Zunächst aber durchfließt der Main im unterfränkischen Abschnitt eine relativ siedlungsarme Region. Dennoch gibt es hier auch einige größere und sehenswerte Städte. Bamberg besitzt ein einzigartiges historisches Stadtbild mit mittelalterlichen Kirchen sowie barocken Palästen und Bürgerhäusern. Die Stadt basiert auf einer frühmittelalterlichen Grundstruktur und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ab Bamberg ist der Main bis zu seiner Mündung schiffbar. Hier beginnt auch der Main-Donau-Kanal, der 1992 fertiggestellt wurde und nach 170 km bei Kelheim in die Donau mündet.

An der Fränkischen Schweiz vorbei, führt der MainRadweg nun durch ein tief eingeschnittenes Tal zwischen den Haßbergen und dem Steigerwald in die freie Reichsstadt Schweinfurt mit seiner wechselvollen 1.200-jährigen Geschichte.

Nun beschreibt der Main auf dem Weg durch das Fränkische Gäuland einen auffälligen Verlauf mit zwei ähnlich langen Schenkeln und einem abgestumpften Winkel, welches Maindreieck genannt wird. Hier befinden sich große Bereiche des Weinanbaugebietes Franken. In Würzburg wartet mit der Würzburger Residenz das Hauptwerk des süddeutschen Barock. Es gilt als eines der bedeutendsten Schlösser Europas und zählt ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe. Auf der linken Mainuferseite gegenüber vom Stadtzentrum thront stolz die Festung Marienberg, die von 1253 bis 1719 als Residenz für die Würzburger Fürstbischöfe war.


Bei Gemünden geht das Maindreieck in das Mainviereck über, einem weiteren charakteristischen Verlauf des Flusses. Eckpunkte dieses Vierecks, das den südlichen Teil des Spessarts umfasst, sind neben Gemünden die Städte Wertheim, Miltenberg und Aschaffenburg. Ab Lohr wird das Maintal wieder enger. Rothenfels mit seiner romanischen Burganlage ist kleinste Stadt Bayerns. Sie zählt gerade einmal 1000 Einwohner. Oberhalb von Wertheim bildet die Upharer Mainschleife eine lange Flusskehre, in der der Main eine fünf Kilometer lange schmale Halbinsel umfließt, die an seiner schmalsten Stelle nur 400 m breit ist.  Auch Wertheim besitzt einen sehenswerten mittelalterlichen Stadtkern und eine alte, mächtige Burganlage. Hier, wo der Main Bayern und Baden-Württemberg  trennt, mündet die Tauber in den Main.  Die gesamte Region ist reich an Burgen und Ruinen, historische Zeugen einer längst vergangenen Zeit. Wo der Main sich wieder nach Norden wendet, trennt er den Spessart im Osten vom Odenwald im Westen. Bei Aschaffenburg, der einstigen kurmainzischen Residenzstadt,  wird nun der Ballungsraum Rhein-Main und wenig später auch die hessische Landesgrenze erreicht. Nun wandelt sich das Landschaftsbild vollständig und der MainRadweg führt von nun an durch eine dicht bebaute Stadtlandschaft. Vorbei an der Industriestadt Hanau mit seinem großen Binnenhafen geht es nach Offenbach, wo das Isenburger Schloss, ein Renaissance-Bauwerk aus dem 16. Jahrhundert, am Ufer  des Mains wacht. Nun kommt die imposanteste Skyline Deutschlands immer näher. In der dynamische Finanz- und Messestadt Frankfurt stehen auch der Kaiserdom und die Paulskirche, die Wiege der deutschen Demokratie sowie das berühmte Rathaus der Stadt, der Römer. Der Main erreicht nun die oberrheinische Tiefebene, wo er bei Gustavsburg und Mainz-Kostheim, seit 1945 ein Stadtteil von Wiesbaden, gegenüber von Mainz in den Rhein mündet. Der MainRadweg endet schließlich am Bahnhof von Mainz-Kastel, das heute ebenfalls ein Stadtteil von Wiesbaden ist.

Der gesamte MainRadweg ist knapp 600 Kilometer lang. Dabei fallen 58 Kilometer auf die Begleitung des Roten Mains, 40 Kilometer auf die des Weißen Mains. Zwischen dem Zusammenfluss  bei Kulmbach und der Mündung in den Rhein sind weitere 496 Kilometer zu bewältigen. Das routenbegleitende Piktogramm zeigt zwei abgerundete Rechtecke, eines in blau über einem in grün vor weißem Hintergrund, durchzogen mit dem Verlauf des Flusses. Unten auf dem Logo befindet sich der Schriftzug  ‚mainRadweg‘. Der Radweg wird durch den Tourismusverband Franken e.V. betreut. Der ADFC zeichnete den Radfernweg als ersten Radweg überhaupt als Qualitätsroute mit fünf Sternen aus.

Charakteristik:

Obwohl der Main häufig auf beiden Seiten per Rad befahren werden kann, ist der MainRadweg immer nur auf einer Uferseite ausgeschildert. Er ist zu 90% asphaltiert, verläuft meist auf echten und breiten Radwegen direkt am Mainufer entlang und führt überwiegend durch naturnahe und landschaftlich reizvolle Gebiete. Nur vereinzelt werden auch unbefestigte Wege genutzt.

Der Radweg ist weitgehend flach und folgt schon früh ufernah dem Fluss. Er ist auch für Familien mit Kindern oder für Ungeübte geeignet. Die Bereifung sollte allerdings nicht allzu schmal sein.

Zwischen Gemünden und Kleinostheim ist der MainRadweg auch mit Rollstühlen und Handbikes befahrbar.


Ortschaften entlang der Route

Weißer Main:

Bischofsgrün / Bad Berneck i.Fichtelgebirge / Himmelkron / Trebgast / Ködnitz / Kulmbach

Roter Main:

Creussen / Haag (Oberfranken) / Bayreuth / Heinersreuth / Neudrossenfeld / Kulmbach

Nach dem Zusammenfluss von Weißem und Rotem Main:

Mainleus / Burgkunstadt / Altenkunstadt / Hochstadt a. Main / Lichtenfels / Bad Staffelstein / Ebensfeld / Zapfendorf / Rattelsdorf / Breitengußbach / Kemmern / Hallstadt / Bamberg / Viereth-Trunstadt / Eltmann / Sand a. Main / Zeil a. Main / Haßfurt / Theres / Gädheim / Schweinfurt / Bergrheinfeld / Waigolshausen / Wipfeld / Kolitzheim / Volkach / Nordheim am Main / Sommerach / Dettelbach / Mainstockheim / Buchbrunn / Kitzingen / Marktsteft / Marktbreit / Ochsenfurt / Friedrichshausen a. Main / Sommerhausen / Eibelstadt / Randersacker / Würzburg / Höchberg / Zell a. Main / Margetshöchheim / Erlabrunn / Zellingen / Himmelstadt / Karlstadt / Gemünden a. Main / Lohr a. Main / Rothenfels / Karbach (Unterfranken) / Marktheidenfeld / Triefenstein / Wertheim / Kreuzwertheim / Hasloch / Faulbach / Stadtprozelten / Dorfprozelten / Collenberg / Freudenberg (Baden) / Bürgstadt / Miltenberg / Kleinheubach / Großheubach / Klingenberg a. Main / Wörth am Main / Obernburg a. Main / Großwallstadt / Niedernberg / Aschaffenburg / Mainaschaff / Kleinostheim / Karlstein am Main / Mainhausen / Seligenstadt / Hainburg / Hanau / Mühlheim am Main / Offenbach am Main / Frankfurt am Main-Sachsenhausen / Frankfurt am Main-Schwanheim / Kelsterbach / Hattersheim am Main / Flörsheim am Main / Hochheim am Main / Wiesbaden

DOWNLOADS:
Alle Download Optionen Gesamtpaket (gpx)